#14 Raja Ampat - Paddeln in Misool (Teil 1: von Panun nach Yapap)

Raja Ampat - die vier Königreiche im Nordosten Indonesien. Wir erkunden zehn Tage lang mit Kajak diese bezaubernde Inselwelt. Wir starten äußerem Archipel und paddeln westwärst und sind von der Landschaft über und unter Wasser fasziniert.

INDONESIEN

14.10.2025

10/31/202525 min read

In der Inselwelt von Misool

Das Gefährt zum Hafen

Am Dienstagabend startet das Briefing für unsere Kajaktour in einem Restaurant am Hafen. Wir nutzen die örtlichen Yellow-Taxis, die hier die Straßen bevölkern. Sie sehen gänzlich anders aus als ihre großen Brüder in New York. Rustikal, kurz vorm Auseinanderbrechen, doch fahrfähig. Das Taxi, das wir mit sieben Personen benutzen, hat einen aus großen Rostflecken bestehenden Vintage-Look. Das Lenkrad hat solides Spiel, doch der Fahrer kennt sein Gefährt.

Das Gefährt auf dem Wasser - unsere Fährüberfahrt

Nach dem Briefing geht es mit Taxi zum Hafen. Ein beeindruckendes Gewusel auf der Pier. Die Fähre stellt die einzige Verbindung zu dem zentralen Ort in Misool her und verkehrt nur einmal wöchentlich. Entsprechend wird vieles geladen. Über eine Holzbrett klettern wir durch eine niedrige Luke an Bord. Das Untergeschoss ist für die Waren und Baumaterial. Das erste Stockwerk besteht aus einem riesigen Schlafsaal mit einfachen Etagenbetten. Im zweiten Stock sind die Kabinen, die wir beziehen. Ebenfalls einfache Etagenbetten mit Ventilator oder Klimaanlage. Unsere Kabine hat eine Klimaanlage, die wir uns mit den Nachbarn teilen. In der Kabinenwand ist ein ca. ein Quadratmeter großes Loch. Die eine Hälfte der Klimaanlage befindet sich in unserer Kabine und die andere in der unserer Nachbarn. So wird die eigene Kabine auch ein wenig mitbeleuchtet, wenn die Nachbarn das Licht anhaben. Unsere Nachbarn sind Jule und Chris, die den drei Tage-Trip unseres Touranbieters gebucht haben. Sie haben die Fernbedienung und somit die Macht über die Klimaanlage und wir einigen uns schnell auf 25 Grad Zimmertemperatur.

Von oben beobachten wir das Treiben  auf dem Pier. Kurz vor Abfahrt erscheint ein Yellow-Taxi, auf dessen Dach ein gebrauchter auseinander gebauter Kleiderschrank mit Schnüren festgezogen ist. Dachgepäckträger werden hier wohl als ein nicht erforderliches Zubehör angesehen; nice to have, but not necessary.

Es liegen nun knapp 200 km auf der meist offenen See vor uns. Die Überfahrt ist vom Wellengang gemäßigt, doch schlafen wir unruhig. Zum einen soll es Kakerlaken in den Kabinen geben, was Ruth nicht erfreut, und zum anderen entspricht das Boot nicht den Sicherheitsstandards, die wir gewohnt sind. Rettungsboote und -westen scheinen unnötiger Ballast zu sein, den man folglich nicht vorhält. Zwei Dutzend Rettungsringe für mehr als 200 Personen an Bord gelten als ausreichend.

Gegen 5.45 Uhr am nächsten Morgen laufen wir in dem Ort Yellu ein. Dort wechseln wir auf ein Langboot, das uns nach Panun Island, der Basis von unserem Touranbieter Millekul bringt. Diese liegt im Osten von Misool in dem äußeren Archipel. Von dort werden wir in den nächsten Tagen westwärts paddeln und dabei den mittleren und inneren Archipel kennenlernen, bevor es auf die Hauptinsel geht.

Gegen 5.45 Uhr am nächsten Morgen laufen wir in dem Ort Yellu ein. Dort wechseln wir auf ein Langboot, das uns nach Panun Island, der Basis von unserem Touranbieter Millekul bringt. Diese liegt im Osten von Misool in dem äußeren Archipel. Von dort werden wir in den nächsten Tagen westwärts paddeln und dabei den mittleren und inneren Archipel kennenlernen, bevor es auf die Hauptinsel geht.

Die Gefährten

Wir werden in den ersten fünf Tagen acht Gäste sein und von vier Personen vom Millekul-Team begleitet, ab den sechsten Tag werden Ruth und ich mit Suzanna, die aus Budapest kommt und sehr gut Deutsch spricht, weiterpaddeln, während die anderen in einem homestay die Füsse hochlegen wollen. Zu unserer Gruppe gehören desweiteren Baile mit ihrem Mann Carlos, die aus Valencia kommen und von ihrem Freund Emilio begleitet werden, K-G und ihr Mann Silas aus Colorado.

In dieser Saison begleiten erstmalig auch Frauen die Kajaktouren und so werden wir von unserem Guide Amos und seinem Assistentinnen Ipeh und Hasna sowie seinem Assistent Yabal empfangen. Amos hat Tourismus auf Bali studiert, Hasna in ihrer Heimatstadt Yogyakarta. Ipehs Mann ist ein weiterer Guide von Millekul und diese Saison ist sie auch eingestiegen. Yabal war in der vorherigen Saison als Bootsmann auf den Supportboot tätig. Gelegentlich hat er ausgeholfen und nun ist er Vollzeit dabei. Er ist in einem Fischerdorf in Misool groß geworden und Wasser gehört zu seiner DNA. Sehr gerne springt er immer wieder ins Wasser und wir geben ihm den Spitznamen „Waterman“.

Die Gefährten

Wir werden in den ersten fünf Tagen acht Gäste sein und von vier Personen vom Millekul-Team begleitet, ab den sechsten Tag werden Ruth und ich mit Suzanna, die aus Budapest kommt und sehr gut Deutsch spricht, weiterpaddeln, während die anderen in einem homestay die Füsse hochlegen wollen. Zu unserer Gruppe gehören desweiteren Baile mit ihrem Mann Carlos, die aus Valencia kommen und von ihrem Freund Emilio begleitet werden, K-G und ihr Mann Silas aus Colorado.

In dieser Saison begleiten erstmalig auch Frauen die Kajaktouren und so werden wir von unserem Guide Amos und seinem Assistentinnen Ipeh und Hasna sowie seinem Assistent Yabal empfangen. Amos hat Tourismus auf Bali studiert, Hasna in ihrer Heimatstadt Yogyakarta. Ipehs Mann ist ein weiterer Guide von Millekul und diese Saison ist sie auch eingestiegen. Yabal war in der vorherigen Saison als Bootsmann auf den Supportboot tätig. Gelegentlich hat er ausgeholfen und nun ist er Vollzeit dabei. Er ist in einem Fischerdorf in Misool groß geworden und Wasser gehört zu seiner DNA. Sehr gerne springt er immer wieder ins Wasser und wir geben ihm den Spitznamen „Waterman“.

Weihnachtsbäume aus Stein

Nach einem Frühstück fahren wir mit dem Boot zu einem Strand, an dem die Kajaks abfahrbereit liegen. Es erfolgt eine Sicherheitsunterweisung und jeder darf mal kentern und wieder mit Hilfe eines Kajakpartners in sein Boot klettern.

Dann paddeln wir durch eine schöne Karstlandschaften, machen Stop an einem Strand, an dem wir schnorcheln und anschließend zu Mittag essen. Die Korallenwelt ist hier bunter als wir es bisher in Indonesien kennengelernt haben. Anschließend geht es in eine Bucht mit sogenannten Christmas-Trees. Beim Betrachten dieser Steinkegel auf schmalem Sockel erklärt sich der Name von selbst.

Wir steigen aus den Kajaks und einige klettern über die Unterkonstruktion einer unvollendeten Hütte ans Ufer, dann geht es steile Treppen, bei denen gelegentlich eine Stufe oder das Geländer fehlt, hoch zum Aussichtspunkt. Ein traumhafter Blick über die Bucht belohnt den Aufwand.

Als wir am Ende der Tour unseren morgendlichen Startpunkt erreichen, liegt eine große Yacht in der Bucht. Research und Ocean Explorer steht auf dem Schiff. Wir mutmaßen erst, dass es sich um ein Forschungsschiff handelt. Doch ein Teakdeck mit edlen Möbeln und schön dekorierten Handtüchern lassen leichte Zweifel aufkommen. Später recherchieren wir, dass es eine Luxusyacht eines australischen Minen-Company-Inhaber ist. Für zwölf Gäste sind elf Crew-Mitglieder an Bord. Der Anblick dieser wuchtigen Yacht vor dem kleinen Strand wirkt nach einem Tag in dieser idyllischen Inselwelt bizarr.

Weihnachtsbäume aus Stein

Nach einem Frühstück fahren wir mit dem Boot zu einem Strand, an dem die Kajaks abfahrbereit liegen. Es erfolgt eine Sicherheitsunterweisung und jeder darf mal kentern und wieder mit Hilfe eines Kajakpartners in sein Boot klettern.

Dann paddeln wir durch eine schöne Karstlandschaften, machen Stop an einem Strand, an dem wir schnorcheln und anschließend zu Mittag essen. Die Korallenwelt ist hier bunter als wir es bisher in Indonesien kennengelernt haben. Anschließend geht es in eine Bucht mit sogenannten Christmas-Trees. Beim Betrachten dieser Steinkegel auf schmalem Sockel erklärt sich der Name von selbst.

Wir steigen aus den Kajaks und einige klettern über die Unterkonstruktion einer unvollendeten Hütte ans Ufer, dann geht es steile Treppen, bei denen gelegentlich eine Stufe oder das Geländer fehlt, hoch zum Aussichtspunkt. Ein traumhafter Blick über die Bucht belohnt den Aufwand.

Als wir am Ende der Tour unseren morgendlichen Startpunkt erreichen, liegt eine große Yacht in der Bucht. Research und Ocean Explorer steht auf dem Schiff. Wir mutmaßen erst, dass es sich um ein Forschungsschiff handelt. Doch ein Teakdeck mit edlen Möbeln und schön dekorierten Handtüchern lassen leichte Zweifel aufkommen. Später recherchieren wir, dass es eine Luxusyacht eines australischen Minen-Company-Inhaber ist. Für zwölf Gäste sind elf Crew-Mitglieder an Bord. Der Anblick dieser wuchtigen Yacht vor dem kleinen Strand wirkt nach einem Tag in dieser idyllischen Inselwelt bizarr.

Glamping am Südseestrand - Tag 2 der Paddeltour

Am zweiten Tag paddeln wir fünfzehn Kilometer an der Nordküste bis nach Namlol, wo wir zwei Tage zelten werden. Ein wenig Wellengang herrscht; zwischendrin besuchen wir versteckte Buchten und sehen in einiger Entfernung ein paar Delfine. An einem steilen Ufer steigen wir direkt aus den Kajaks aus und erkunden die zehn Meter höher liegende Höhle mit ihren Stalagmiten und Stalaktiten. An einer Stelle müssen wir kurz krabbeln und selbst Ruth stößt sich kräftig den Kopf. Nach einem Mittagsstopp geht es weiter an der Nordküste entlang.

Dieses Camp wird vom Team immer auf und abgebaut. Sie bringen neben Tarp, Innenzelten, Matratzen und Kochgeschirr sogar Stühle und Tische mit. Außerdem wird eine Trenntoilette - selbstverständlich ein schwedisches Modell - aufgebaut, die anschließend wieder zur Basis nach Panun gebracht wird und nach mehreren Wochen ist der Inhalt kompostiert, so dass keine verdauten Lebensmittel auf der Campsite zurückbleiben.

Als wir ankommen baut das Team noch auf. Gilang meint, dass sie noch nie eine Gruppe hatten, die so schnell die Strecke zurückgelegt hat. Wir genießen die Bucht mit dem schönen Palmenstrand und den Steinformationen. Einige schwimmen noch einige Runden. Hasna und ich rollen noch ein wenig mit den Kajaks, bevor es lecker Abendessen gibt, dass Ipeh mit Unterstützung der anderen gezaubert hat. In den vorherigen Saisons gab es immer mit Ausnahme der Homestays biologisches Fertigtütenessen. Doch dieses Jahr konnte der polnische Hersteller nicht ausreichend liefern, da das Militär gemerkt hat, dass gesundes Essen gut für die eigenen Truppen ist. Und so kommen wir in den Genuss der Kochkünste des Teams. Selbst Pfannkuchen oder Pananleaf-Kuchen werden zum Frühstück gezaubert.

Glamping am Südseestrand - Tag 2 der Paddeltour

Am zweiten Tag paddeln wir fünfzehn Kilometer an der Nordküste bis nach Namlol, wo wir zwei Tage zelten werden. Ein wenig Wellengang herrscht; zwischendrin besuchen wir versteckte Buchten und sehen in einiger Entfernung ein paar Delfine. An einem steilen Ufer steigen wir direkt aus den Kajaks aus und erkunden die zehn Meter höher liegende Höhle mit ihren Stalagmiten und Stalaktiten. An einer Stelle müssen wir kurz krabbeln und selbst Ruth stößt sich kräftig den Kopf. Nach einem Mittagsstopp geht es weiter an der Nordküste entlang.

Dieses Camp wird vom Team immer auf und abgebaut. Sie bringen neben Tarp, Innenzelten, Matratzen und Kochgeschirr sogar Stühle und Tische mit. Außerdem wird eine Trenntoilette - selbstverständlich ein schwedisches Modell - aufgebaut, die anschließend wieder zur Basis nach Panun gebracht wird und nach mehreren Wochen ist der Inhalt kompostiert, so dass keine verdauten Lebensmittel auf der Campsite zurückbleiben.

Als wir ankommen baut das Team noch auf. Gilang meint, dass sie noch nie eine Gruppe hatten, die so schnell die Strecke zurückgelegt hat. Wir genießen die Bucht mit dem schönen Palmenstrand und den Steinformationen. Einige schwimmen noch einige Runden. Hasna und ich rollen noch ein wenig mit den Kajaks, bevor es lecker Abendessen gibt, dass Ipeh mit Unterstützung der anderen gezaubert hat. In den vorherigen Saisons gab es immer mit Ausnahme der Homestays biologisches Fertigtütenessen. Doch dieses Jahr konnte der polnische Hersteller nicht ausreichend liefern, da das Militär gemerkt hat, dass gesundes Essen gut für die eigenen Truppen ist. Und so kommen wir in den Genuss der Kochkünste des Teams. Selbst Pfannkuchen oder Pananleaf-Kuchen werden zum Frühstück gezaubert.

Vermummtes Erkunden der Schönheit über und unter Wasser - Tag 3 der Paddeltour

Da auch die Nächte immer sehr warm sind, überlegte das Millekulteam, wie sie diese für ihre Kunden erträglich machen. Die Lösung könnte von Daniel Düsentrieb stammen. Zwei Computerventilatoren werden in das Zelt gehängt und an eine Powerbank angeschlossen und schon verfügt das Zelt über eine leise Aircondition.

Gestärkt vom Frühstück machen wir uns auf dem Weg und besuchen einige Buchten. Mittags fahren wir an einen Strand und schnappen unser Schnorchelequipment. An einer Felswand schnorcheln wir bis zum nächsten Strand entlang. Der Übergang von hellblau in das dunkle Blau der Tiefe fasziniert uns. Während wir im Wasser treiben, binden Ipeh und Yabal unsere Kajaks hinter ihre und bringen die Boote zum Zielort. Nach dem Mittagessen geht es nach Namlol zurück.

Meine Mütze mit Nackenschutz hat nicht verhindert, dass ich an der Schläfe, der Nase und auf der Lippe einen Sonnenbrand habe. Da habe ich nicht aufgepasst. Amos fährt, wenn die Sonne scheint mit einem Schlauchtuch, das er über Hals, Mund und Nase zieht. Wenn selbst Einheimische dieses tun, dann empfiehlt sich „copy and paste“. Ruth vermummte sich bereits am Vortag und nun schließe ich mich den beiden an. Wir sehen aus wie eine Mischung aus Banditen, Piraten und autonomem Block. Nicht sehr fotogen, aber eitel sind wir eh nicht.

Quallen und Fischwelt - Tag 4 der Paddeltour

Heute besuchen wir den Jellyfish-lake. Weltweit gibt es nur ein Duzend davon, zwei liegen in Misool. Ursprünglich waren es mal drei. Einheimische hatten sich überlegt, dass es für die Touristen attraktiv wäre, wenn dort auch Schildkröten zu sehen wären und setzten ein paar ein. Allerdings bedachten sie nicht, dass Quallen zum Speiserepertoire der Schildkröten gehörten. Es gibt zwei Südwasser-Quallenarten in dem See: Mond- und Goldquallen. Die Quallen sind nicht giftig und sie kommen nur bei Sonnenschein vom Boden des Sees an die Oberfläche. Schnorchel und Maske dürfen wir tragen, aber keine Flossen, da diese die Tiere gefährden könnte. Als wir ankommen, treffen wir auf wenige Quallen. Im Laufe der nächsten halben Stunde werden es mehr und wir treiben zwischen ihnen dahin. Nach einer weiteren Höhlenbesichtigung geht es nach Yapap. Das Homestay zwischen zwei kleinen Felsinseln besteht aus Stelzenhäusern und wird von einer Familie betrieben. Es wuseln Fischschwärmen um das Homestay. Wir verfolgen wie Needle-Fische (Hornhechte) kleinere Fische jagen.

Quallen und Fischwelt - Tag 4 der Paddeltour

Heute besuchen wir den Jellyfish-lake. Weltweit gibt es nur ein Duzend davon, zwei liegen in Misool. Ursprünglich waren es mal drei. Einheimische hatten sich überlegt, dass es für die Touristen attraktiv wäre, wenn dort auch Schildkröten zu sehen wären und setzten ein paar ein. Allerdings bedachten sie nicht, dass Quallen zum Speiserepertoire der Schildkröten gehörten. Es gibt zwei Südwasser-Quallenarten in dem See: Mond- und Goldquallen. Die Quallen sind nicht giftig und sie kommen nur bei Sonnenschein vom Boden des Sees an die Oberfläche. Schnorchel und Maske dürfen wir tragen, aber keine Flossen, da diese die Tiere gefährden könnte. Als wir ankommen, treffen wir auf wenige Quallen. Im Laufe der nächsten halben Stunde werden es mehr und wir treiben zwischen ihnen dahin. Nach einer weiteren Höhlenbesichtigung geht es nach Yapap. Das Homestay zwischen zwei kleinen Felsinseln besteht aus Stelzenhäusern und wird von einer Familie betrieben. Es wuseln Fischschwärmen um das Homestay. Wir verfolgen wie Needle-Fische (Hornhechte) kleinere Fische jagen.

Ruth und ich sitzen auf einer großen Bank auf dem Steg und betrachten den Sonnenuntergang, als ein modern designtes Beiboot einer Luxusjacht anlegt. An Bord ein freundlicher, junger Mann, dessen Frisur im Gegensatz zu unseren top sitzt, als ob er gerade den Friseursalon verlassen habe. Er fragt die drei Familienmitglieder des Yapap-Homestay, die gerade auf dem Anleger sitzen, ob er bei ihnen Zigaretten kaufen könne. Sie verneinen und geben Tipps, in welchem Ort er diese erwerben könne. Dann dreht er mit seinem Boot langsam bei und macht sich auf die Suche nach Nikotin.

Wieder eines dieser skurrilen Erlebnisse beim Reisen: Durch diesen abgelegenen und beeindruckenden Meeresnaturpark schippert jemand mit 600 PS, um Zigaretten zu kaufen.

Ruth und ich sitzen auf einer großen Bank auf dem Steg und betrachten den Sonnenuntergang, als ein modern designtes Beiboot einer Luxusjacht anlegt. An Bord ein freundlicher, junger Mann, dessen Frisur im Gegensatz zu unseren top sitzt, als ob er gerade den Friseursalon verlassen habe. Er fragt die drei Familienmitglieder des Yapap-Homestay, die gerade auf dem Anleger sitzen, ob er bei ihnen Zigaretten kaufen könne. Sie verneinen und geben Tipps, in welchem Ort er diese erwerben könne. Dann dreht er mit seinem Boot langsam bei und macht sich auf die Suche nach Nikotin.

Wieder eines dieser skurrilen Erlebnisse beim Reisen: Durch diesen abgelegenen und beeindruckenden Meeresnaturpark schippert jemand mit 600 PS, um Zigaretten zu kaufen.

Spielplatz, Klettern und Meeresleuchten - Tag 5 der Paddeltour

Am nächsten Tag brechen wir zum „Playground“ auf - so nennen unsere Guides das Labyrinth aus kleinen Felsformationen mit engen Durchfahrten. Nachmittags brechen wir zum Dafalen Aussichtspunkt auf, der gegenüber vom Homestay liegt. Die Nationalparkverwaltung hat vor Jahren eine Treppe erbaut. Leider wird auch diese nicht in Stand gehalten. Das feucht-warme Klima läßt das Holz vergammeln sowie Nägel verrosten. Obwohl alle Touristen eine nicht geringe Eintrittsgebühr für den Nationalpark zahlen, weiß niemand, wohin das Geld wandert. Wie pflegt Gilang gelegentlich zu sagen, wenn uns etwas befremdlich vorkommt: „Welcome to Indonesia!“. Ich schließe nicht aus, dass er das auch jetzt sagen würde, wenn er bei uns wäre. Der steile Aufstieg hat es in der ersten Hälfte in sich. Teils fehlen bis zu vier hintereinander liegende Treppenstufen oder Teile der Treppe bewegen sich, obwohl dieses ihrer ursprünglichen Bestimmung widerspricht. Mal wieder belohnt der Rundblick über die Inselwelt das Klettern. Unter uns liegt unter anderem die herzförmige Lagune. Da es schon später ist und der rechte Rand im Schatten liegt, ist die herzförmigen Kontur nicht gänzlich zu erkennen. Wir klettern wieder runter und als wir den Steg erreichen, malt Emilio ein großes „X“ in die Luft. Der Auf- und Abstieg war für ihn mit seinen kurzen Beinen anstrengend und nun kreuzt er diesen Tagespunkt erleichtert auf seiner Bucketliste ab.

Nachdem Abstieg springen wir in unsere Boote und paddeln knapp zwei Kilometer zu einer steilen Felswand, an der man gut schnorcheln kann. Da es keinen Strand gibt, ziehen wir Maske, Schnorchel und Flossen auf dem Kajak an und springen ins Wasser. Während wir an der Steilwand entlang treiben und unter anderem eine Anemonenfischfamilie beoachten, zieht Yabal die Boote gemütlich neben uns her. Am Ende der Wand steigen wir wieder in die Boote. Das flutscht ganz gut, da wir, dass ja im Kajakverein  gelernt haben und regelmäßig im Sommer üben. 

Nach dem Abendessen springen wir in die Kajaks und paddeln eine Stunde im Dunkeln. Wir haben unsere Stirnlampen dabei. Schließlich fordert Amos uns auf, diese auszuschalten und dann sind wir baff. Mit jedem Paddelschlag erzeugen wir Meeresleuchten. Je mehr Wasser man verwirbelt, um so stärker ist dieses. Schemenhaft sehen wir die Felsen und gleiten lautlos durch die Felsenwelt. Ergänzend begleiten einzelne Glühwürmchen uns.

Spielplatz, Klettern und Meeresleuchten - Tag 5 der Paddeltour

Am nächsten Tag brechen wir zum „Playground“ auf - so nennen unsere Guides das Labyrinth aus kleinen Felsformationen mit engen Durchfahrten. Nachmittags brechen wir zum Dafalen Aussichtspunkt auf, der gegenüber vom Homestay liegt. Die Nationalparkverwaltung hat vor Jahren eine Treppe erbaut. Leider wird auch diese nicht in Stand gehalten. Das feucht-warme Klima läßt das Holz vergammeln sowie Nägel verrosten. Obwohl alle Touristen eine nicht geringe Eintrittsgebühr für den Nationalpark zahlen, weiß niemand, wohin das Geld wandert. Wie pflegt Gilang gelegentlich zu sagen, wenn uns etwas befremdlich vorkommt: „Welcome to Indonesia!“. Ich schließe nicht aus, dass er das auch jetzt sagen würde, wenn er bei uns wäre. Der steile Aufstieg hat es in der ersten Hälfte in sich. Teils fehlen bis zu vier hintereinander liegende Treppenstufen oder Teile der Treppe bewegen sich, obwohl dieses ihrer ursprünglichen Bestimmung widerspricht. Mal wieder belohnt der Rundblick über die Inselwelt das Klettern. Unter uns liegt unter anderem die herzförmige Lagune. Da es schon später ist und der rechte Rand im Schatten liegt, ist die herzförmigen Kontur nicht gänzlich zu erkennen. Wir klettern wieder runter und als wir den Steg erreichen, malt Emilio ein großes „X“ in die Luft. Der Auf- und Abstieg war für ihn mit seinen kurzen Beinen anstrengend und nun kreuzt er diesen Tagespunkt erleichtert auf seiner Bucketliste ab.

Nachdem Abstieg springen wir in unsere Boote und paddeln knapp zwei Kilometer zu einer steilen Felswand, an der man gut schnorcheln kann. Da es keinen Strand gibt, ziehen wir Maske, Schnorchel und Flossen auf dem Kajak an und springen ins Wasser. Während wir an der Steilwand entlang treiben und unter anderem eine Anemonenfischfamilie beoachten, zieht Yabal die Boote gemütlich neben uns her. Am Ende der Wand steigen wir wieder in die Boote. Das flutscht ganz gut, da wir, dass ja im Kajakverein  gelernt haben und regelmäßig im Sommer üben. 

Nach dem Abendessen springen wir in die Kajaks und paddeln eine Stunde im Dunkeln. Wir haben unsere Stirnlampen dabei. Schließlich fordert Amos uns auf, diese auszuschalten und dann sind wir baff. Mit jedem Paddelschlag erzeugen wir Meeresleuchten. Je mehr Wasser man verwirbelt, um so stärker ist dieses. Schemenhaft sehen wir die Felsen und gleiten lautlos durch die Felsenwelt. Ergänzend begleiten einzelne Glühwürmchen uns.

Kajak meets Luxusdampfer - Tag 6 der Paddeltour

Seit Tagen tragen wir tagsüber die selbe Kleidung. Sowohl beim Paddeln als auch Schnorcheln tragen wir Badehose und ein langärmiges Shirt mit UV-Schutz. Abtrocknen und Kleidungswechsel werten wir als überflüssig. Wir sind eh nass, werden bei der nächsten Aktion wieder nass und bei der Hitze friert man auch in nassen Klamotten nicht. Lediglich eine wenig klebrig fühlt sich die durch Salzwasser getränkte zweite Haut an und sie duftet auch nicht mehr so, als ob sie mit Lenor gewaschen sei. Abends ziehen wir dann unsere trockenen Sachen an. Beim Frühstück stelle ich fest, dass ich lediglich zwei Dinge vermisse: Laundry and cappucino.

Nun heißt es von Ipeh Abschied und vorübergehend von Baile, Carlos, Emilio, K-G und Salis zu nehmen. Sie reisen wieder für die nächsten Tage nach Panun. Auf der Fähre werden wir uns am Freitag wiedersehen. Als Emilio gefragt wird, wie ihm das Kajakfahren gefallen hat, malt er wieder das „X“ seiner virtuellen Bucketliste in die Luft und meint „never Kayak again“. Gemeinsam lachen wir alle über diese ehrliche aus dem Herzen kommende Antwort.

Kajak meets Luxusdampfer - Tag 6 der Paddeltour

Seit Tagen tragen wir tagsüber die selbe Kleidung. Sowohl beim Paddeln als auch Schnorcheln tragen wir Badehose und ein langärmiges Shirt mit UV-Schutz. Abtrocknen und Kleidungswechsel werten wir als überflüssig. Wir sind eh nass, werden bei der nächsten Aktion wieder nass und bei der Hitze friert man auch in nassen Klamotten nicht. Lediglich eine wenig klebrig fühlt sich die durch Salzwasser getränkte zweite Haut an und sie duftet auch nicht mehr so, als ob sie mit Lenor gewaschen sei. Abends ziehen wir dann unsere trockenen Sachen an. Beim Frühstück stelle ich fest, dass ich lediglich zwei Dinge vermisse: Laundry and cappucino.

Nun heißt es von Ipeh Abschied und vorübergehend von Baile, Carlos, Emilio, K-G und Salis zu nehmen. Sie reisen wieder für die nächsten Tage nach Panun. Auf der Fähre werden wir uns am Freitag wiedersehen. Als Emilio gefragt wird, wie ihm das Kajakfahren gefallen hat, malt er wieder das „X“ seiner virtuellen Bucketliste in die Luft und meint „never Kayak again“. Gemeinsam lachen wir alle über diese ehrliche aus dem Herzen kommende Antwort.

Ruth hat etwas Magenverstimmung und ihr ist auch nach einem gemütlichen Tag in der Hängematte ohne weitere beeindruckende Eindrücke. Suzanna, Yabal, Amos und ich cruisen nochmal durch den Playground und fahren weiter zu Felsmalereien. Diese sind 4.000 Jahre alt und man geht davon aus, dass diese von polynesisch-stämmigen Menschen gemalt wurden. Danach erklimmen wir erneut einen Aussichtspunkt. Auf dem Steg essen wir unser Mittagessen und sind dankbar, dass der Anleger einen kleinen überdachten Bereich hat, denn ein tropischer Regen legt für knapp eine Stunde los. Anschließend erkunden wir weiter das innere Archipel. Die Felsen sind hier schwarz und mit kräftig grüner Vegetation überzogen. Vom Boot aus können wir große Seesterne sehen. Wie in den Tagen zuvor, ist das Wasser so klar, dass wir gar nicht schnorcheln müssen, sondern können aus dem Kajak die Unterwasserwelt mit Korallen und Fischen bestaunen.

Ruth hat etwas Magenverstimmung und ihr ist auch nach einem gemütlichen Tag in der Hängematte ohne weitere beeindruckende Eindrücke. Suzanna, Yabal, Amos und ich cruisen nochmal durch den Playground und fahren weiter zu Felsmalereien. Diese sind 4.000 Jahre alt und man geht davon aus, dass diese von polynesisch-stämmigen Menschen gemalt wurden. Danach erklimmen wir erneut einen Aussichtspunkt. Auf dem Steg essen wir unser Mittagessen und sind dankbar, dass der Anleger einen kleinen überdachten Bereich hat, denn ein tropischer Regen legt für knapp eine Stunde los. Anschließend erkunden wir weiter das innere Archipel. Die Felsen sind hier schwarz und mit kräftig grüner Vegetation überzogen. Vom Boot aus können wir große Seesterne sehen. Wie in den Tagen zuvor, ist das Wasser so klar, dass wir gar nicht schnorcheln müssen, sondern können aus dem Kajak die Unterwasserwelt mit Korallen und Fischen bestaunen.

Kurz vor unserem Homestay passieren wir ein großes graues Schiff, dieses liegt ca. 800m von unserer Unterkunft entfernt. Es sieht eher wie ein Militärschiff aus. Am späten Nachmittag des vorherigen Tages war ein junger Mann auf einem SUP-Board zu unserer Unterkunft gekommen und hatte Amos gefragt, ob es Salzwasserkrokodile gäbe oder ob sie bedenkenlos im Meer schwimmen könnten. Amos teilte ihm mit, dass es lediglich in den Mangrovenwälder der Hauptinsel, die weit entfernt liegen, Krokodile gäbe. Der junge Mann namens Renato sagte, wir können gerne bei ihrem Boot vorbeikommen. Als wir es nun passieren, steht der Mittdreißiger, der vor zwei Tagen Zigaretten gesucht hat, rauchend am Heck. Sein Abendausflug war offensichtlich erfolgreich. Renato kommt und wir plaudern von Kajak zum Heck über das Paddeln in dieser Gegend. Nebenbei erfahren wir, dass das Boot ein Unterstützungsboot für die 40 m lange Luxusjacht eines österreichisch-singapurischen Geschäftsmann sei. Dieser komme morgen und er wolle mit einem Guide tauchen gehen. Sie seien aktuell elf Crew-Mitglieder; das 50 m lange Boot habe Platz für vierzig Personen. An Bord sehen wir SUP-Boards, Sit-on-top-Kajak und sogar Surfskis (die Kajakfahrer unseres Vereins wissen wovon wir reden). Zum Abschied bekommen wir jeder eine Dose eines tiefgekühlten Softgetränks gespendet, die wir dankend annehmen. Auf den verbleibenden Metern philosophieren wir über die Kombination von Luxusjacht und beigefügtem schwimmendem Kühlschrank inklusiver Spielzeugkiste für Erwachsene. Insbesondere wie die Crew den Transport zwischen den beiden Jachten bei schlechtem Wetter und dynamischen Wellengang bewerkstelligen, stellen wir uns interessant vor.

Am nächsten Morgen sehen wir, dass die Luxusjacht ebenfalls in grauer Farbe mit ein wenig Blau lackiert ist. Befremdliche riesige Raumschiffe, die wie aus einer anderen Galaxie kommend in dieser idyllischen Inselwelt liegen, wo die Einheimischen mit ihren alten ca. 8m langen und 1,6m breiten Langbooten unterwegs sind. Zusammenfassend würde ich die Kombination aus den beiden Booten als fehlplazierte Dekadenz im dezent militanten Design benennen.

Als wir anlegen, genießt Ruth das Entspannen in der Hängematte und ist wieder fit. Ein Tag off hat ihr gut getan. Ich schnappe mir ein SUP-Board und erprobe mich erstmalig darauf. Zunächst kniend und dann stehend schleiche ich vor unserer Hütte hin und her.

Kurz vor unserem Homestay passieren wir ein großes graues Schiff, dieses liegt ca. 800m von unserer Unterkunft entfernt. Es sieht eher wie ein Militärschiff aus. Am späten Nachmittag des vorherigen Tages war ein junger Mann auf einem SUP-Board zu unserer Unterkunft gekommen und hatte Amos gefragt, ob es Salzwasserkrokodile gäbe oder ob sie bedenkenlos im Meer schwimmen könnten. Amos teilte ihm mit, dass es lediglich in den Mangrovenwälder der Hauptinsel, die weit entfernt liegen, Krokodile gäbe. Der junge Mann namens Renato sagte, wir können gerne bei ihrem Boot vorbeikommen. Als wir es nun passieren, steht der Mittdreißiger, der vor zwei Tagen Zigaretten gesucht hat, rauchend am Heck. Sein Abendausflug war offensichtlich erfolgreich. Renato kommt und wir plaudern von Kajak zum Heck über das Paddeln in dieser Gegend. Nebenbei erfahren wir, dass das Boot ein Unterstützungsboot für die 40 m lange Luxusjacht eines österreichisch-singapurischen Geschäftsmann sei. Dieser komme morgen und er wolle mit einem Guide tauchen gehen. Sie seien aktuell elf Crew-Mitglieder; das 50 m lange Boot habe Platz für vierzig Personen. An Bord sehen wir SUP-Boards, Sit-on-top-Kajak und sogar Surfskis (die Kajakfahrer unseres Vereins wissen wovon wir reden). Zum Abschied bekommen wir jeder eine Dose eines tiefgekühlten Softgetränks gespendet, die wir dankend annehmen. Auf den verbleibenden Metern philosophieren wir über die Kombination von Luxusjacht und beigefügtem schwimmendem Kühlschrank inklusiver Spielzeugkiste für Erwachsene. Insbesondere wie die Crew den Transport zwischen den beiden Jachten bei schlechtem Wetter und dynamischen Wellengang bewerkstelligen, stellen wir uns interessant vor.

Am nächsten Morgen sehen wir, dass die Luxusjacht ebenfalls in grauer Farbe mit ein wenig Blau lackiert ist. Befremdliche riesige Raumschiffe, die wie aus einer anderen Galaxie kommend in dieser idyllischen Inselwelt liegen, wo die Einheimischen mit ihren alten ca. 8m langen und 1,6m breiten Langbooten unterwegs sind. Zusammenfassend würde ich die Kombination aus den beiden Booten als fehlplazierte Dekadenz im dezent militanten Design benennen.

Als wir anlegen, genießt Ruth das Entspannen in der Hängematte und ist wieder fit. Ein Tag off hat ihr gut getan. Ich schnappe mir ein SUP-Board und erprobe mich erstmalig darauf. Zunächst kniend und dann stehend schleiche ich vor unserer Hütte hin und her.