
#8 Der Vulkan Bromo
Indonesien liegt auf dem pazifischen Feuergürtel und natürlich gehört dann eine Vulkanbesteigung dazu....
INDONESIEN
19.09.2025
9/19/202512 min read
Im Bromo Tengger Semeru National Park
Am Bahnhof von Probolingo holt uns Budi, der Besitzer des Brak homestay für die nächste Nacht ab. Probolingo ist der Ausgangsort, von dem man in den Bromo Tender Semeru Nationalpark gelangt. Mit uns fährt ein junger Franzose. Er hat festgestellt, dass es im Nationalpark nachts kalt ist und er benötigt eine lange Hose. Begeistert stellt er bei der Ankunft in der Unterkunft fest, dass direkt daneben ein Outdoorladen liegt, der aussieht als ob er aus Europa für Globetrotter hierher gebeamt wurde. Der Franzose hat eine Tagestour gebucht. Er wird um 1:30 Uhr nachts an der Unterkunft abgeholt und dann in knapp zwei Stunden nach Cemoro Lawang gefahren. Dort startet dann das klassische Bromo-Programm: Erst zum Sonnenaufgang zu einem Aussichtspunkt, dann mit dem Jeep durch die Caldera zum Vulkan Bromo. Gegen späten Mittag ist man dann wieder in Probolingo. Wir planen das Programm für die ältere Generation in gemütlichen zwei Tagen, allerdings ohne Jeep-Tour.
Budis Homestay liegt in einem Hinterhof, es hat fünf kleine Zimmer, die alle zum Hof gehen. Die Ausstattung ist einfach und sauber. Unser Nachbar sitzt vor seinem Zimmer und raucht. Ein modernes Tourenmotorrad steht daneben. In sehr gutem, wohlartikuliertem Englisch erzählt er, dass er aus Jakarta komme und auf dem Weg nach Bali sei, um für sich und seine Familie ein Haus zu kaufen. Jakarta mit seinen über 11 Millionen Einwohnern sei ihm zu groß, zu laut und überfüllt. Die Luft und der Verkehr seien fürchterlich.




Im Bromo Tengger Semeru National Park
Am Bahnhof von Probolingo holt uns Budi, der Besitzer des Brak homestay für die nächste Nacht ab. Probolingo ist der Ausgangsort, von dem man in den Bromo Tender Semeru Nationalpark gelangt. Mit uns fährt ein junger Franzose. Er hat festgestellt, dass es im Nationalpark nachts kalt ist und er benötigt eine lange Hose. Begeistert stellt er bei der Ankunft in der Unterkunft fest, dass direkt daneben ein Outdoorladen liegt, der aussieht als ob er aus Europa für Globetrotter hierher gebeamt wurde. Der Franzose hat eine Tagestour gebucht. Er wird um 1:30 Uhr nachts an der Unterkunft abgeholt und dann in knapp zwei Stunden nach Cemoro Lawang gefahren. Dort startet dann das klassische Bromo-Programm: Erst zum Sonnenaufgang zu einem Aussichtspunkt, dann mit dem Jeep durch die Caldera zum Vulkan Bromo. Gegen späten Mittag ist man dann wieder in Probolingo. Wir planen das Programm für die ältere Generation in gemütlichen zwei Tagen, allerdings ohne Jeep-Tour.
Budis Homestay liegt in einem Hinterhof, es hat fünf kleine Zimmer, die alle zum Hof gehen. Die Ausstattung ist einfach und sauber. Unser Nachbar sitzt vor seinem Zimmer und raucht. Ein modernes Tourenmotorrad steht daneben. In sehr gutem, wohlartikuliertem Englisch erzählt er, dass er aus Jakarta komme und auf dem Weg nach Bali sei, um für sich und seine Familie ein Haus zu kaufen. Jakarta mit seinen über 11 Millionen Einwohnern sei ihm zu groß, zu laut und überfüllt. Die Luft und der Verkehr seien fürchterlich.




Von Probolingo, das auf Meereshöhe liegt, wollen wir per „grab“ in das 2.100m hochgelegene Bergdorf Ceromo Lawang. Die App schlägt einen Preis vor. Wir buchen und erhalten sofort eine WhatsApp-Nachricht vom Fahrer, dass er 120% mehr will. Wir stornieren. Budi tritt aus seinem Haus. Es ist Freitag, er hat seinen weißen Kaftan angelegt und will zur Moschee. Er teilt uns mit, dass „Grab“ in Probolingo bei den Fahrern unbeliebt ist und empfiehlt uns die andere große App „gojek“, weil „grab“ die Preise drückt. Wir buchen einen Fahrer, der Preis ist höher als bei „grab“, doch er sei in Ordnung meint Budi. Der Fahrer fragt uns per app, wieviele Personen wir sind. Als er fünf Minuten später erscheint wird uns klar warum. Ferri hat einen kleinen Suzuki mit vier Sitzplätzen; wären wir mehr Personen mit Gepäck wäre es mehr als eng geworden. Mit Ferri unterhalten wir uns auf der kurvenreichen und steilen Anfahrt intensiv über Java, seine Familie, verschiedene Pflanzen und natürlich auch woher wir kommen, wo wir hinwollen, wie das Essen einem schmecke, was unser Beruf sei und vieles mehr. Wir lachen viel miteinander und gute eineinhalb Stunden später sind wir Ceromo Lawang. Das Bergdorf liegt am Kraterrand der Tengger-Caldera, die einen Durchmesser von 16 km hat. In diesem liegen der aktive Vulkan Bromo und sein großer inaktiver Bruder Gunung Batok. Von unserem einfachen, kleinen Zimmer haben wir direkten Blick auf den 2,5 km entfernt liegenden leicht rauchenden Bromo. Die Temperaturen sind angenehm.






Von Probolingo, das auf Meereshöhe liegt, wollen wir per „grab“ in das 2.100m hochgelegene Bergdorf Ceromo Lawang. Die App schlägt einen Preis vor. Wir buchen und erhalten sofort eine WhatsApp-Nachricht vom Fahrer, dass er 120% mehr will. Wir stornieren. Budi tritt aus seinem Haus. Es ist Freitag, er hat seinen weißen Kaftan angelegt und will zur Moschee. Er teilt uns mit, dass „grab“ in Probolingo bei den Fahrern unbeliebt ist und empfiehlt uns die andere große App „gojek“, weil „grab“ die Preise drückt. Wir buchen einen Fahrer, der Preis ist höher als bei „grab“, doch er sei in Ordnung meint Budi. Der Fahrer fragt uns per app, wieviele Personen wir sind. Als er fünf Minuten später erscheint wird uns klar warum. Ferri hat einen kleinen Suzuki mit vier Sitzplätzen; wären wir mehr Personen mit Gepäck wäre es mehr als eng geworden. Mit Ferri unterhalten wir uns auf der kurvenreichen und steilen Anfahrt intensiv über Java, seine Familie, verschiedene Pflanzen und natürlich auch woher wir kommen, wo wir hinwollen, wie das Essen einem schmecke, was unser Beruf sei und vieles mehr. Wir lachen viel miteinander und gute eineinhalb Stunden später sind wir Ceromo Lawang. Das Bergdorf liegt am Kraterrand der Tengger-Caldera, die einen Durchmesser von 16 km hat. In diesem liegen der aktive Vulkan Bromo und sein großer inaktiver Bruder Gunung Batok. Von unserem einfachen, kleinen Zimmer haben wir direkten Blick auf den 2,5 km entfernt liegenden leicht rauchenden Bromo. Die Temperaturen sind angenehm.






In der Region um den Nationalpark leben die ca. 600.000 Tengger, ein hinduistisches Volk, welches sich vor Jahrhunderten hierher zurückgezogen haben. Ceromo Lawang erinnert mich vom Baustil und der Atmosphäre an nepalesische Ortschaften. Auch fällt auf, dass es keine Moschee gibt.
Es ist Nachmittag und wir machen uns zum 2.329 m hohen Bromo auf. Wir steigen in die Caldera hinab und laufen ca. 45 Minuten durch diese Lava-Sand-Landschaft zum Fuss des Bromos. Unterwegs suchen Mopedfahrer uns auf und bieten an, uns durch die Caldera zu fahren. Wir erklären, dass wir gerne laufen. Für die Jungs schwer nachvollziehbar. Zum einen bewegt sich jeder hier per Moped oder Pkw und zum anderen ist unsere Wanderlust nicht zuträglich für ihr Einkommen. Der Bromo klingt von weiten wie eine Dunstabzugshaube auf Stufe 1, an seinem Fuss Stufe 2. Wir steigen die 247 Treppenstufen zum Kraterrand hinauf. Auf den oberen Stufen hört es sich noch wie Stufe 3 an, doch als wir den Kraterrand erreichen, haben wir die Assoziation Düsentriebwerk.
Da das klassische Bromo-Programm morgens stattfindet, sind wir nur mit ca. 15 Personen hier oben. Irgendwann sind wir nur noch mit drei anderen hier, knabbern unsere Bananen und genießen, diesen Vulkan für uns allein zu haben. Der Bromo ist für die Tengger der wichtigste Wallfahrtsort. In der Caldera gibt es einige kleine Tempel und auf dem Kraterrand einen Ganesh-Schrein. Als wir auf dem Rückweg sind, nimmt die Aktivität des Bromos zu und große weiße Schwefelwasserwolken steigen auf.





















In der Region um den Nationalpark leben die ca. 600.000 Tengger, ein hinduistisches Volk, welches sich vor Jahrhunderten hierher zurückgezogen haben. Ceromo Lawang erinnert mich vom Baustil und der Atmosphäre an nepalesische Ortschaften. Auch fällt auf, dass es keine Moschee gibt.
Es ist Nachmittag und wir machen uns zum 2.329 m hohen Bromo auf. Wir steigen in die Caldera hinab und laufen ca. 45 Minuten durch diese Lava-Sand-Landschaft zum Fuss des Bromos. Unterwegs suchen Mopedfahrer uns auf und bieten an, uns durch die Caldera zu fahren. Wir erklären, dass wir gerne laufen. Für die Jungs schwer nachvollziehbar. Zum einen bewegt sich jeder hier per Moped oder Pkw und zum anderen ist unsere Wanderlust nicht zuträglich für ihr Einkommen. Der Bromo klingt von weiten wie eine Dunstabzugshaube auf Stufe 1, an seinem Fuss Stufe 2. Wir steigen die 247 Treppenstufen zum Kraterrand hinauf. Auf den oberen Stufen hört es sich noch wie Stufe 3 an, doch als wir den Kraterrand erreichen, haben wir die Assoziation Düsentriebwerk.
Da das klassische Bromo-Programm morgens stattfindet, sind wir nur mit ca. 15 Personen hier oben. Irgendwann sind wir nur noch mit drei anderen hier, knabbern unsere Bananen und genießen, diesen Vulkan für uns allein zu haben. Der Bromo ist für die Tengger der wichtigste Wallfahrtsort. In der Caldera gibt es einige kleine Tempel und auf dem Kraterrand einen Ganesh-Schrein. Als wir auf dem Rückweg sind, nimmt die Aktivität des Bromos zu und große weiße Schwefelwasserwolken steigen auf.





















Der Sonnenaufgang über den Bromo von den gegenüber liegenden Aussichtspunkten „King Kong Hill“ oder „Seruni-Point“ zu sehen, dort ein Instagramfähiges Selfie zu schießen, gilt als eines der Highlights einer Indonesienreise.
Also entschließen wir, diesen Ausblick uns nicht entgehen zu lassen. Allerdings wollen wir uns nicht mit einem alten Toyota-Jeep über eine lange Straße auf den Parkplatz beim King Kong Hill kutschieren lassen, sondern zum Seruni-Point gehen. Um 3.00 Uhr klingelt unser Wecker. Es wäre aber nicht nötig gewesen, da seit 2 Uhr im Ort Rushhour herrscht. Die Jeeps und Moped flitzen laut über die Straßen, um ihre Kunden aufzugabeln. Wir gehen um 3.15 Uhr los, nehmen jeder einen lokalen Mopedfahrer, der uns zum Startpunkt des Seruni-Points bringt. Dort parken über 80 Jeeps auf der Straße und wir reihen uns in eine Menschenkarawane ein, die sich den steilen, befestigten Weg hochschleppt.


Am Seruni-Point sind wir gegen 4.00 Uhr, es ist voll, bestimmt über 100 Menschen. Alle sind ruhig, aber eine besondere Stimmung wie am Kraterrand am Vortag kommt nicht auf. Bis zum Sonnenaufgang um 5.24 Uhr betrachten wir erst die Sterne, dann das Dämmerlicht. Das Besondere an diesen Aussichtspunkten ist, dass man zum einen die gesamte Caldera überblicken kann und zum anderen, dass sich hinter dem Bromo und dem Gunung Batok der höchste Vulkan Javas der Semuru erhebt. Und als die Sonne gerade aufgegangen ist, stößt auch er eine kleine Aschewolke zur Begrüßung aus.
Der Sonnenaufgang über den Bromo von den gegenüber liegenden Aussichtspunkten „King Kong Hill“ oder „Seruni-Point“ zu sehen, dort ein Instagramfähiges Selfie zu schießen, gilt als eines der Highlights einer Indonesienreise.
Also entschließen wir, diesen Ausblick uns nicht entgehen zu lassen. Allerdings wollen wir uns nicht mit einem alten Toyota-Jeep über eine lange Straße auf den Parkplatz beim King Kong Hill kutschieren lassen, sondern zum Seruni-Point gehen. Um 3.00 Uhr klingelt unser Wecker. Es wäre aber nicht nötig gewesen, da seit 2 Uhr im Ort Rushhour herrscht. Die Jeeps und Moped flitzen laut über die Straßen, um ihre Kunden aufzugabeln. Wir gehen um 3.15 Uhr los, nehmen jeder einen lokalen Mopedfahrer, der uns zum Startpunkt des Seruni-Points bringt. Dort parken über 80 Jeeps auf der Straße und wir reihen uns in eine Menschenkarawane ein, die sich den steilen, befestigten Weg hochschleppt.


Am Seruni-Point sind wir gegen 4.00 Uhr, es ist voll, bestimmt über 100 Menschen. Alle sind ruhig, aber eine besondere Stimmung wie am Kraterrand am Vortag kommt nicht auf. Bis zum Sonnenaufgang um 5.24 Uhr betrachten wir erst die Sterne, dann das Dämmerlicht. Das Besondere an diesen Aussichtspunkten ist, dass man zum einen die gesamte Caldera überblicken kann und zum anderen, dass sich hinter dem Bromo und dem Gunung Batok der höchste Vulkan Javas der Semuru erhebt. Und als die Sonne gerade aufgegangen ist, stößt auch er eine kleine Aschewolke zur Begrüßung aus.






Der Blick nach Osten vom Seruni-Aussichtspunkt
Der Blick in die Caldera mit den Vulkanen Bromo, Gunung Batok und Semeru im Hintergrund














Der Blick nach Osten vom Seruni-Aussichtspunkt
Der Blick in die Caldera mit den Vulkanen Bromo, Gunung Batok und Semeru im Hintergrund









Im Hintergrund ist der Semuru Vulkan zu sehen, einer der aktivsten und gefährlichsten Vulkane Indonesiens. Und als ob er dieses beweisen will und um den Tag zu begrüßen, stößt er gerade eine Aschewolke aus, als ich das Szenario Filme.

Im Hintergrund ist der Semuru Vulkan zu sehen, einer der aktivsten und gefährlichsten Vulkane Indonesiens. Und als ob er dieses beweisen will und um den Tag zu begrüßen, stößt er gerade eine Aschewolke aus, als ich das Szenario Filme.
Trotz der Massen fasziniert uns der Anblick der Vulkanlandschaft. Der Rückweg in den Ort ist nervig, da dauernd stinkende, laute Jeeps uns passieren, da sie ja nun die Touristenmassen zum Bromo-Krater transportieren. Es ist 7.00 Uhr als wir an unserer Unterkunft ankommen und wir holen erst einmal Schlaf nach, bevor wir uns dem Frühstück widmen.
Dieser Massentourist löst zwiespältige Gedanken und Gefühle bei uns aus. Ceromo Lawang ist ein Ort, der von diesem Tourismus lebt. Alles ist darauf ausgerichtet. Wir sind Teil davon. Es gibt eigentlich nur einen Tagesablauf: In der Nacht die Touristen einsammeln, zum Aussichtspunkt fahren, dann zum Bromo und wieder zur Unterkunft. Andere Aktivitäten gibt es nicht. Es erinnert uns ein wenig wie der Ablauf beim Besuch eines Drive-in-Fastfood-Restaurants.
Und wie alle anderen sind auch wir nur eine Nacht da und verschwinden wieder. Es ist nicht wie ein- oder zweiwöchiger Urlaub in den Bergen, bei dem man von einer Basis aus verschiedene Wanderungen unternimmt oder Orte erkundet. Wir sind froh, dass wir nachmittags fast alleine entgegen dem Touristenfahrplan auf dem Bromo waren. Sollten wir nochmal fahren, würden wir erst nach Sonnenaufgang zu einem der beiden Aussichtspunkte gehen. Aber eigentlich reizt uns dieser Aussichtspunkt der Besuchermassen nebst Selfie-Selbstdarstellung nicht noch einmal, wobei dieses Landschafts-Szenario schon schwer seinesgleichen sucht.
Zurück in Probolingo übernachte wir wieder im Brak homestay. Budi, der Besitzer ist 25 Jahre auf verschiedenen Kreuzfahrtschiffen als Kellner tätig gewesen. Er zeigt Bilder, wo er überall war. Er kennt eigentlich jede Hafenstadt der Welt. Ein Foto zeigt ihn in der Antarktis mit seiner Kellnermontur auf dem Deck des Schiffs. Lange habe er es aber dort draußen in der Kälte nicht ausgehalten, meint er lachend.










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